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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 82

1907 - Leipzig : Freytag
82 Derdeutsch-sterreichische Krieg 1866. Schleswig-Holstein wurde anfangs von Preußen und sterreich gemeinschaftlich regiert. Bald aber entstanden Streitigkeiten zwischen den beiden Staaten der die Ver-waltung des Landes, und es kam zum Kriege. Auf sterreichs Seite kmpften auch die sddeutschen Staaten sowie Hannover, Sachsen, Kur-Hessen und Nassau. Bei Kniggrtz in Bhmen kam es zu einer groen Entscheidungsschlacht. König Wilhelm selbst war vom frhen Morgen an auf dem Schlachtfelde. Er teilte mit einem Soldaten ein Stck trockenes Brot und schlief abends auf einem Sofa, weil kein Bett vorhanden war. Nur auf die dringenden Bitten seines treuen Ministers Bismarck begab er sich aus dem gefhrlichen Kugelregen. Lange schwankte der Sieg hin und her. Erst als um 2 Uhr nachmittags der Kronprinz mit seinem Heere nach einem langen und beschwerlichen Marsche auf dem Schlachtfelde ankam, ergriffen die sterreicher die Flucht. Bald darauf muten sie Frieden schlieen. Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassan kamen an Preußen. Derdeutsch-srauzsische Krieg 18701871. Den grten Mithin erwarb sich Wilhelm I. im Kriege gegen Frankreich. Hier regierte damals der ehrgeizige Kaiser Napoleon Iii. Dieser sah mit Neid auf die Macht und Gre Preuens und suchte nach einem Vorwand zum Kriege. Im Jahre 1870 whlten die Spanier den Prinzen Leopold von Hohen-zollern, einen Verwandten Wilhelms I., auf ihren verwaisten Knigsthron Das wollten die Franzosen nicht zugeben. Als Prinz Leopold freiwillig verzichtete, verlangte Napoleon von König Wilhelm das Versprechen, nie-mals zu dulden, da ein Hohenzoller den spanischen Thron besteige. Weil der König dieses Ansinnen mit Entrstung zurckwies, erklrte Napoleon Iii. an Preußen den Krieg. Bei Weienburg und Wrth, bei Vionville und Mars la Tour, bei Gravelotte und St. Privat wurden die Franzosen nach tapferer Gegenwehr geschlagen. Bei Sedan wurde das franzsische Heer mit Napoleon an der Spitze eingeschlossen und gefangen genommen. Der franzsische Kaiser schrieb an König Wilhelm: Da ich den Tod an der Spitze meiner Armee nicht finden konnte, so bergebe ich meinen Degen in die Hnde Eurer Majestt." Er kam als Gefangener auf das prchtige Schlo Wilhelmshhe bei Kassel. der 400 000 Franzosen wurden während des ganzen Krieges von den Deutschen gefangen genommen, der 100 Fahnen und mehr als 6000 Kanonen wurden erobert. Die franzsische Hauptstadt Paris mute sich nach langer Belagerung und tapferer Ver-teidigung ergeben. Endlich wurde zu Frankfurt der Friede geschlossen. Frankreich mute Elsa und Lothringen an Deutschland zurckgeben und 5 Milliarden Franken Kriegskosten zahlen. Die Deutschen waren mit

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 106

1907 - Leipzig : Freytag
106 Der deutsch-sterreichische Krieg 1 866. Schleswig-Holstein wurde anfangs von Preußen und sterreich gemeinschaftlich regiert. Bald aber entstanden Streitigkeiten zwischen dm beiden Staaten der die Ver-waltung des Landes, und es kam zum Kriege. Auf sterreichs Seite. kmpften auch die sddeutschen Staaten sowie Hannover, Sachsen, Kur-Hessen und Nassau. Bei Kuiggrtz in Bhmen kam es zu einer groen Entscheidungsschlacht. König Wilhelm selbst war vom frhen Morgen an auf dem Schlachtfelde. Er teilte mit einem Soldaten ein Stck trockenes 93rot und schlief abends auf einem Sofa, weil kein Bett vorhanden war. Nur auf die dringenden Bitten seines treuen Ministers Bismarck begab er sich aus dem gefhrlichen Kugelregen. Lange schwankte der Sieg hin und her. Erst als um 2 Uhr nachmittags der Kronprinz mit seinem Heere nach einem langen und beschwerlichen Marsche auf dem Schlachtfelde ankam, ergriffen die sterreicher die Flucht. Bald darauf muten sie Frieden schlieen. Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassan kamen an Preußen. Der deutsch-franzsische Krieg 18701871. Den grten Ruhm erwarb sich Wilhelm T. im Kriege gegen Frankreich. Hier regierte damals der ehrgeizige Kaiser Napoleon Iii. Dieser sah mit Neid ans die Macht und Gre Preuens und suchte nach einem Vorwand zum Kriege. Im Jahre 1870 whlten die Spanier den Prinzen Leopold von Hohen-zollern, einen Verwandten Wilhelms I., auf ihren verwaisten Knigsthron Das wollten die Franzosen nicht zugeben. Als Prinz Leopold freiwillig verzichtete, verlangte Napoleon von König Wilhelm das Versprechen, nie-mals zu dulden, da ein Hohenzoller den spanischen Thron besteige. Weil der König dieses Ansinnen mit Entrstung zurckwies, erklrte Napoleon Iii. an Preußen den Krieg. Bei Weienburg und Wrth, bei Vionville und Mars la Tour, bei Gravelotte und St. Privat wurden die Franzosen nach tapferer Gegenwehr geschlagen. Bei Sedan wurde das franzsische Heer mit Napoleon an der Spitze eingeschlossen und gefangen genommen. Der franzsische Kaiser schrieb an König Wilhelm: Da ich den Tod an der Spitze meiner Armee nicht finden konnte, so bergebe ich meinen Degen in die Hnde Eurer Majestt." Er kam als Gefangener auf das prchtige Schlo Wilhelmshhe bei Kassel. der 400 000 Franzosen wurden während des ganzen Krieges von den Deutschen gefangen genommen, der 100 Fahnen und mehr als 6000 Kanonen wurden erobert. Die franzsische Hauptstadt Paris mute sich nach langer Belagerung und tapferer Ver-teidigung ergeben. Endlich wurde zu Frankfurt der Friede geschlossen. Frankreich mute Elsa und Lothringen ein Deutschland zurckgeben und 5 Milliarden Franken Kriegskosten zahlen. Die Deutschen waren mit

3. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 129

1889 - Leipzig : Freytag
129 Selbstndigkeit, Sparsamkeit, und lie Gnstlingen und Frauen einen zu groen Einflu auf die Regierung. Er schaffte das verhate Kaffee- und Tabakmonopol ab und entlie die franzsischen Beamten der Regie. Auch trug er Sorge fr Wissenschaft und Schulbildung, belebte den Handel durch kleinere Kanalbauten, vermehrte das Heer, verstrkte die Festungen und fhrte das vom alten Fritz vorbereitete Allgemeine preuische Landrecht" ein. Aber mit seinen Bemhungen, dem Unglauben und religisen Streite (durch Wllners Religionsedikt 1788) zu steuern, fand er viel Widerspruch und Abneigung. 2. Kampf mit Frankreich. Durch die franzsische Revolution wurde er veranlat, mit Kaiser Leopold Ii. und nach dessen Tode mit Franz Ii. fr die bedrngte franzsische Knigsfamilie mit 50000 Mann einzutreten. Der Einmarsch der Preußen rief aber eine allgemeine Erhebung der in ihrem Ehrgefhle verletzten Franzosen hervor, und Krankheit, Unwetter und Migeschick machten den Rckzug aus der Champagne ntig. Mittlerweile war der Brger", General Cstine aus der damals franzsischen Festung Landau aufgebrochen und hatte Speyer, Worms und Mainz erobert. Nach der Hinrichtung Ludwigs Xvi. kam es zur ersten Koalition (Verbindung der Mchte). Anfangs siegten die sterreicher, und auch die Preußen schlugen, nachdem sie Mainz 1793 zurckerobert hatten, die Feinde bei Pirmasens und dreimal bei Kaiserslautern. Aber ganz Frankreich trat unter die Waffen, und das Kriegsglck wendete sich. Schrecklich hatten die Pflzer und Rheinlnder zu leiden. Der General Leval schrieb im Januar 1794 aus Frankenthal bei Worms an den Uationalkonvent: Wir fahren fort, das reiche Land unserer Feinde zu verwsten. Wir schleppen alles, 49 Meilen im Umkreis, in unser Land; mehr als zehntausend Wagen sind mit Frchten, Eisen, Kupfer, Blei und Millionen von barem Gelde beladen; kurz, wir lassen den Rheinlndern nichts brig als die Augen, ihr Unglck zu beweinen. Ungeachtet die Rechte des Kriegs dies befehlen, so wnschte ich doch nicht, da Ihr dieses traurige Gemlde des Krieges sehen mchtet von geplnderten und verbrannten Ortschaften, von Mnnern, die als Geiseln fr auferlegte Brandschatznngen mitgenommen wurden." Unter diesen Umstnden schlo der König von Preußen, um seinen Staat ferneren Kriegsversuchen nicht ganz aufzuopfern", den Frieden zu Bafel 1795, in dem er auf seine linksrheinischen Besitzungen verzichtete, Sddeutschlaud preisgab, damit aber auch Preuens Ansehen verscherzte. In diesem Jahre gelang es den Franzosen, die rechtsrheinische Festung Mannheim ohne Schwertstreich unter Pichegru zu besetzen, sie wurde aber von den sterreichern im November 1795 nach heftiger Beschieung zurckerobert, und das Jahr schlo mit der Aussicht aus Frieden. Aber das Jahr 1796 brachte bittere Enttuschung; denn die Republik stellte eine Armee von der Nordsee bis zum Mittelmeere aus. An der Spitze der Rheinarmee drang Moreau von Straburg aus der den Rhein und die Schwarz- Holder mann-Setzepfandt, Geschichtsbilder Iii. q

4. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 179

1889 - Leipzig : Freytag
179 und Ritter des Eisernen Kreuzes ab, die dazu berallher zusammengestrmt waren. Und am 18. Oktober 1863 beging man festlich auer dem 50. Gedchtnistage der Leipziger Schlacht auch den 32. Geburtstag des Kronprinzen. 3. Auf der Nuhmesbahn. Im dnischen Kriege 1864 folgte der Kronprinz anfangs dem Oberstkommandierenden v. Wrangel ins Haupt-quartier ohne besonderes Kommando, erhielt aber am 30. Mrz Anteil an der Oberleitung der verbndeten Armeeen. Eine wichtigere Rolle war ihm im deutschen Kriege von 1866 zugeteilt, wo er die zweite Armee, zum Schutze Schlesiens, befehligte. Wie einst der Ausgang der Schlacht bei Waterloo von dem rechtzeitigen Eintreffen Blchers abhing, so kam es in der Schlacht bei Kniggrtz (3. Juli) darauf an, da der am weitesten vom Kriegsschauplatz stehende Kronprinz pnktlich ankomme. Der Vormarsch war durch den aufgeweichten Grund erschwert; aber der Kronprinz feuerte alle an, und fo kanten sie gerade recht, erstrmten die Hhen von Chlum, und damit war die Schlacht entschieden. Abends 8 Uhr trafen sich König und Kronprinz; Wilhelm umarmte den treuen Sohn und bergab ihm selbst den Orden pour le m6rite. Thrnen entstrzten da seinen Augen; denn er hatte das Telegramm nicht erhalten, das ihm die Verleihung ankndigte. Als der feierliche Einzug in Berlin am 20. und 21. September erfolgte, da galt Dank und Jubel auer den wackeren Truppen besonders den beiden Heldenprinzen, Friedrich Karl und Friedrich Wilhelm. Die hchsten Ehren erwarb sich aber der Kronprinz in dem deutsch-franz-fischen Kriege. Noch Ende 1869 hatte er seine grte Reise angetreten, nach dem Oriente,1 um von da aus der Erffnung des Susskanals beizu-wohnen. Sein Weg fhrte ihn der Baden-Baden, Wien, Venedig, Korfu, Korinth, Athen. Troja, Konstantinopel, Jaffa. Jerusalem, Jaffa, Beirut, den Libanon, Damaskus, Beirut nach Port-Said und Sss. Danach ging er nach Kairo, Gizeh, Alexandria und der Neapel nach Cannes, wo er seine Familie wohl antraf. Am Silvesterabende waren sie alle wieder daheim; am 14. Juni 1870 wurden sie hochbeglckt durch die Geburt der Prinzessin Sophie. Einen Monat spter brach der groe Krieg aus, in welchem der Kronprinz die Fhrung der dritten oder Sdarmee erhielt. Nach den Siegen von Weienburg und Wrth war der Kronprinz, der von nun an in aller Mund Unser Fritz" hie, der volkstmliche Held, der von Heer und Volk gleichmig gefeiert wurde. Unaufhaltsam marschierte er weiter, kmpfte ruhmreich bei Sedan mit und hals Paris einschlieen. Sein Geburtstags-sest am 18. Oktober wurde unter auerordentlicher Beteiligung in Versailles begangen; auch die franzsische Bevlkerung staunte den deutschen Knigs-shn an, der mit der stattlichen Erscheinung und ritterlichen Khnheit eine herzgewinnende Leutseligkeit und Heiterkeit verband. Die hchste Auszeich-nung ward ihm und dem Prinzen Friedrich Karl am 28. Oktober, dem 12*

5. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 160

1889 - Leipzig : Freytag
160 Kaiser Wilhelm und Bismarcks das als ein teures Vermchtnis auf die beiden Nachfolger Wilhelms berging. 3. Heimlich von Moltke, geboren den 16. Oktober 1800 zu Parchim in Mecklenburg-Schwerin, erhielt seine erste militrische Ausbildung in Kopenhagen und war vou 18181822 in dnischem, dann in preuischem Kriegsdienste. Schon im Jahre 1827 wurde er in den Groen Generalstab berufen, und seit 1858 war er der Chef desselben. In die Zwischenzeit fllt feine Reife in den Orient (1835) und feine Teilnahme an dem trkischen Feldzuge gegen den gyptischen Pascha Mehemed Ali. Schon der Entwurf zu dem dnischen Feldzuge war groenteils sein Werk; als Feldherrntalent ersten Ranges zeigte er sich im Jahre 1866, und den hchsten Gipfel des Ruhms erstieg er im Jahre 1870; denn die schnelle und leichte Entfaltung der gewaltigsten Heeresmaffen, das rasche und sichere Eingreifen und Zusammen-wirken derselben war ganz sein Werk; getrennt marschieren, vereint schlagen" war der Grundsatz, der seine Heeresleitung zu so beispiellosem Ersolge fhrte. Er wurde am 28.. Oktober 1870 in den Grafenstand erhoben und am 16. Juni 1871 Generalfeldmarschall. Auf sein dringendes Ansuchen wurde er von Kaiser Wilhelm Ii. seiner Stellung enthoben, aber mit neuen Auszeichnungen berhuft und zum Chef der Landesverteidigung ernannt. Seine hohe hagere Gestalt macht im hchsten Greifenalter den Eindruck der Rstigkeit und Sicherheit, sein schars geschnittenes Gesicht, von vielen Linien durchzogen, trgt die Spuren tiefer Gedankenarbeit an sich. Man nennt ihn darum den Schlachtendenker" oder, weil er selten spricht, den Schweiger". So oft er aber im Reichstage das Wort ergriffen hat, zeigte seine Rede neben gediegenster Sachkenntnis eine zwingende Klarheit und Folgerichtigkeit der Gedanken, die in fchn flieender, edler Sprache zum Ausdruck gelangen. 4. Feldherr. Unter den hervorragenden Feldherrn ist vor allem neben dem Kronprinzen (f. 39) dessen Vetter, Prinz Friedrich Karl, zu trennen (18281885). Er hatte sich schon an den Feldzgey in Schleswig-Holstein 1848 und Baden 1849 beteiligt und erhielt 1864 den Oberbefehl der die preuischen Truppen, erstrmte die Dppeler Schanzen und hatte Anteil art den weiteren Siegen. Seine glnzende Heldenlaufbahn legte er, von Sieg zu Sieg eilend, in dem Kriege von 1870/71 zurck (Schlachten vor Metz, Einschlieung und Einnahme von Metz, Kmpfe an der Loire, 6. bis 12. Jan.). Der König zeichnete den schneidigen Husarengeneral durch Ernennung zum Generalseldmarschalle aus. Als hervorragender Feldherr ist ferner zu nennen Leonhard von Blumenthal (geb. 1810), der umsichtige und erfahrene Berater des Kronprinzen als Chef des Generalstabs der 2. Armee 1866 und der 3. Armee 1870. Er wurde 1883 in den Grafenstand erhoben. Unter den frstlichen Helden thaten sich ruhmreich hervor der Groherzog Friedrich Franz Ii. von Mecklenburg (18231883),

6. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 164

1889 - Leipzig : Freytag
164 und 18. August. In der ersten siegte Steinmetz bei Cou reelles, in der zweiten Prinz Friedrich Karl bei Mars la Tour, in der dritten König Wilhelm selbst bei Gravelotte. Jetzt war die Armee Bazaines in Metz eingeschlossen und konnte an dem Krieg keinen thcttigen Anteil mehr nehmen. Unterdessen hatte Mac Mahou wieder ein starkes Heer in Chalons gesammelt, zu dem sich auch Napoleon begab. Mit diesem Heere zog er in aller Stille nach Norden, um im Bogen, von der belgischen Grenze her, gegen Metz vorzudringen und die Belagerer zu vertreiben. Er wurde aber von einer neugebildeten vierten deutschen Armee unter dem Kronprinzen Albert von Sachsen bei Beaumont am 30. August angegriffen und der die Maas uach der Festung Sedan geworfen. Geichzeitig hatte der Kronprinz von seinem Marsche auf Chalons eine Schwenkung gemacht und war mit seinen wackeren Truppen wie im Fluge erschienen. Jetzt sah sich auch Mac Mahon eingeschlossen und suchte vergeblich in der Schlacht bei Sedan am 1. September durchzubrechen. Er selbst wurde verwundet und bergab den Oberbefehl dem Generale Wimpffen. Aber es gab keine Rettung mehr; immer enger schlo sich der Ring um die verzweifelten Franzosen. Da lie Napoleon noch am Abende desselben Tages dem Könige Wilhelm seinen Degen mit einem Briefe berreichen, in welchem er schrieb: Da ich inmitten meiner Truppen nicht sterben konnte, so lege ich meinen Degen in Ew. Majestt Hnde," und rettete sich, aus der schon bedenklichen Lage unter seinen Soldaten, in der Frhe des 2. Sept. in das Lager seines edel-mtigen Gegners. An demselben Tage sand die bergabe (Kapitulation) statt, infolge deren 83 000 Franzosen und unermeliche Beute in die Hnde der Deutschen gerieten. Napoleon wurde nach einer Unterredung mit Wilhelm als Gefangener nach dem Schlosse Wilhelmshhe bei Cassel geschickt. 3. Tier Kampf gegen die Republik. Auf die Nachricht von der furcht-baren Niederlage bei Sedau wurde die kaiserliche Regierung in Paris ab-gesetzt, und Frankreich als Republik erklrt, an deren Spitze. Jules Favre, der Kriegsminister Gambetta und der General Trochn, Kmmandant von Paris, traten. Diese Regierung der Nationalverteidigung" beschlo den Krieg bis aufs Messer" mit allen Krften fortzufhren. Die von den Kronprinzen von Preußen und von Sachsen gefhrten Heere rckten nun gegen Paris vor und schlssen die von dreizehn starken Forts ringfrmig umgebene Riesenfeste in einem Kreise von zwlf Meilen ein (19. Sept.). Ball) darauf (28. September) fiel Straburg und vier Wochen spter (27. Oktober) Metz. Unterdessen war es Gambetta gelungen, in einem Luftballon aus Paris zu entkommen. Von Tours aus rief er nun alles unter die Waffen, was nur irgend kriegstauglich war, und so brachte er in kurzer Zeit drei neue Armeen zusammen: die Loirearmee mit dem Sammelplatze in Tours, die Nord armee in Lille und die Sd armee

7. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 166

1889 - Leipzig : Freytag
166 4. Waffenstillstand und Frieden. Die Hauptbedingungen des am 28. Januar zwischen Bismarck und Favre vereinbarten Waffenstillstandes waren: 1. Smtliche Pariser Forts werden mit allem Kriegsmaterials den Deutschen bergeben. 2. Die Pariser Besatzung ist kriegsgefangen und liefert die Waffen ab, bleibt aber in Paris eingeschlossen. 3. Nach Ablieferung der Waffen darf sich Paris verproviantieren. 4. Whrend des Waffenstillstandes wird durch allgemeine Volksabstimmung eine franzsische Nationalversammlung berufen, die der Krieg und Frieden entscheiden soll. Diese Versammlung trat schon am 12. Februar in Bordeaux zusammen und ernannte den greisen Staatsmann Thiers zum Prsidenten der franzsischen Republik. Derselbe begab sich mit Jules Favre in das deutsche Hauptquartier nach Versailles, wo am 26. Februar folgender Friedensvertrag zustande kam: Frankreich tritt das Elsa mit Ausnahme der Festung Belfert und ein Fnftel von Lothringen mit der Festung Metz an das Deutsche Reich ab und bezahlt 5 Milliarden ( 5000 Millionen) Franks Kriegskosten im Laufe von drei Jahren. Am 1. Mrz zogen 30000 Mann Preußen und Bayern in Paris ein, und an demselben Tage nahm die Nationalversamm-lung den Versailler Friedensvertrag an. Aufgrund desselben wurde am 10. Mai 1871 der Friede zu Frankfurt a. Maiu geschlossen. So endete der denkwrdige Krieg; in 200 Tagen hatten die deutschen Heere 20 siegreiche Schlachten geschlagen, 156 Gefechte bestanden, 26 feste Pltze genommen, 11 650 Offiziere und 363 000 Mann zu Kriegsgefangenen ge-macht und der 6700 Geschtze und 120 Fahnen erbeutet. 5. Kaiser und Reich. Die einmtige Erhebung des deutscheu Volkes hatte auch wieder den Wunsch nach dauernder Vereinigung aller deutschen Stmme und Staaten wachgerufen. So richtete denn am 4. Dezember 1870 der König Ludwig Ii. von Bayern an smtliche deutsche Fürsten und die drei Freien Städte den Antrag auf Wiederherstellung - des Deutschen Reiches und der deutschen Kaiserwrde, welche dem Heldenknige Wilhelm bertragen und im Hause Hohenzollern erblich sein sollte. Alle schlssen sich diesem Vorschlage freudig an, und so wurde am 18. Januar 1871 im Spiegelsaale des Schlosses zu Versailles, in Gegenwart vieler deutschen Fürsten, der Fhrer und Abordnungen des ruhmreichen Heeres, vieler Staatsmnner und der Mitglieder des Norddeutschen Reichstages, König Wilhelm feierlich zum deutschen Kaiser proklamiert. Bismarck verlas des ersten zollerschen Kaisers erste Proklamation an das deutsche Volk, welche mit den Worten schlo: Uns und Unsern Nachfolgern in der Kaiser-krne wolle Gott verleihen, allezeit Mehrer des Reichs zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gtern und Gaben des Friedens auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung."

8. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 180

1889 - Leipzig : Freytag
180 Tage nach der bergabe von Metz, durch die Verleihung der Wrde eines Generalfeldmarschalls zuteil. In dem Kabinettsbefehle heit es n. a.: Du hast an dem Gelingen unserer schweren Aufgabe einen beraus wichtigen Anteil gehabt, indem Du die Kampagne durch zwei Siege nacheinander erffnetest, dann durch Deinen strategischen Vormarsch die linke Flanke der Hauptarmee decktest, so da diese gesichert zur Besiegung der Armee Bazaines schreiten konnte, dann Dich mit Deinen Armeeteilen der groen Armee angeschlossen, um in die Operationen gegen Sedan einzugreifen und die groen Ereignisse daselbst mit zu erkmpfen, und Du hast jetzt endlich die Cernierung (Einschlieung) von Paris teilweise kmpfend bewerkstelligt. Dies alles zusammengenommen bezeichnet den groen, den glcklichen Feld-Herrn. Dir gebhrt daher die hchste Stufe des militrischen Ranges; und somit ernenne ich Dich zum Generalfeldmarschall. Es ist das erste Mal, da diese Auszeichnung, die ich auch Friedrich Karl verleihe, Prinzen unseres Hauses zuteil wird. Aber die Erfolge, welche bisher in diesem Feldzug errungen sind, erreichen auch eine Hhe und eine folgenreiche Wichtigkeit, wie wohl nichts hnliches zuvor. Und darum bin ich berechtigt, von dem Her-kommen in unserem Hause abzugehen. Was mein Vaterherz dabei empfindet, da ich Dir auf eine solche Art meinen und des Vaterlandes Dank aussprechen kann und mu, bedarf keiner Worte. Dein Dich herzlich liebender dankbarer Vater Wilhelm." Der Kronprinz, der auch bei den Aussallsgefechten um Paris am meisten beteiligt gewesen war, erhielt am 22. Mrz 1871 das Grokreuz des Eisernen Kreuzes und viele anderen Orden. Am 16. Juni, bei dem gro-artigen Siegeseinzuge in Berlin, ritten hinter dem Kaiser Wilhelm die beiden Feldmarschlle, Nesse und Sohn, von allen Seiten mit strmischem Jubel begrt. Fast noch festlicher' gestaltete sich einen Monat spter sein Einzug in Mnchen; war es doch ganz besonders seiner liebenswrdigen Persnlichkeit zu verdanken, da die Bayern wie berhaupt die Sddeutschen sich so rasch und gern an die Zollern und Preußen anschlssen. 4. Friedensjahre. Die nun kommende Friedenszeit widmete der Krn-Prinz der Frsorge sr die durch den Krieg Betroffenen und dem huslichen Leben, in welchem ihm reiches Glck beschieden wurde. Blhten ihm ja drei Shne und vier Tchter und verschnten das von deutscher Sitte und Gemtlichkeit getragene Familienleben. Am 27. Januar 1877 wurde der lteste Sohn grojhrig und besuchte, nachdem er das Gymnasium zu Cassel verlassen hatte, die Universitt Bonn; bald daraus verlobte sich die lteste Tochter, Prinze Charlotte, (f. 37,1) und kurz danach fhrten die Eltern den zweiten Prinzen, Heinrich, in Kiel in den Marinedienst ein. Seit 1871 war der Kronprinz auch Protektor der kniglichen Museen und widmete sich samt seiner kunstsinnigen und kunstgebten Gemahlin eifrig der Frderung der Kunst; dankbar ernannte ihn die Akademie der Kunst in Berlin zu ihrem Ehrenmitglieds. Nach der frhlichen Doppelhochzeit, am 18. Februar 1878 (s. 37, 1), folgten die trben Zeiten des Attentates aus Kaiser Wilhelm und schwere Heimsuchung der Familie. Am 14. Dezember 1878 starb die Schwester der Kronprinzessin, die Groherzogin Alice von Hessen-

9. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 161

1889 - Leipzig : Freytag
161 welcher bei der Einschlieung von Paris thtig war und bei Orleans kmpfte, und der Kronprinz Albert von Sachsen, geboren 23. April 1828. Als kommandierender General des 12. (schsischen) Armeekorps hatte er entscheidenden Anteil an dem Sieg von Gravelotte (18. Aug.); dann wurde ihm der Oberbefehl der die (4.) Maas-Armee gegeben, welche auf dem Marsche von Metz nach Chalons den berhmten Flankenmarsch ausfhrte und den Sieg bei Sedan erfechten half. Er wurde nach dem Kriege Generalfeld- 53. Prinz Friedrich Karl. Marschall und folgte 1873 feinem Vater Johann auf dem Throne nach. Berhmte Feldherrn sind ferner: Karl Friedrich von Steinmetz (17961877, 1873 Generalfeldmarfchall), Karl Rochus Edwin Freiherr von M ante uff e l (18091885, 1873 Generalfeldmarschall, seit 1879 Statthalter von Elsa-Lothringen), August Karl Friedrich von Werder (18081888), der in Sddeutschland als Sieger an der Lisaine gefeierte Held, dem zu Ehren Holdermann-Setzepfandt, Geschichtsbilder Iii. 11

10. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 163

1889 - Leipzig : Freytag
16 3 entschiedene Abweisung nahm die kriegslustige Umgebung Napoleons als Beleidigung der franzsischen Nation aus und erblickte darin einen Kriegs-fall. Die frmliche Kriegserklrung wurde am 19. Juli in Berlin ber-reicht. Der König war sogleich von Ems nach Berlin gereist und berall unterwegs berzeugt worden, da die ganze Bevlkerung seine Gefhle teile. Sofort gab er den Befehl zur Mobilmachung und bernahm selbst den Oberbefehl der das ganze deutsche Heer, das sich begeistert um ihn scharte. 2. Der Kampf gegen den Kaiser Napoleon Iii. 187071. Es wurden drei Armeen aufgestellt: 1. die Nordarmee unter Steinmetz, als rechter Flgel, gegen die Mosel gerichtet: 2. das Zentrum unter dem Prinzen Friedrich Karl in der Rheinpsalz; 3. diesdarmee unter dem Kronprinz Friedrich Wilhelm am Haardtgebirge. Napoleons Ausruf an die Armee (28. Juli) lautete u. ct. : 3elchen 2eg wir auch auerhalb der Grenzen unseres Vaterlandes einschlagen, wir finden stets ruhmreiche Spuren unserer Vter. Von unserem Erfolge hngt das Schicksal der Freiheit und der Civilisatiou ab." König Wilhelm aber sagte in seiner Ansprache an die Armee: Ganz Deutschland steht einmtig in den Waffen gegen einen Nachbarstaat, der uns berraschend und ohne Grund den Krieg erklrt hat; es gilt die Verteidigung des bedrohten Vaterlandes, unserer Ehre, des eigenen Herdes. Gott der Herr wird mit unserer gerechten Sache sein." Schon am 4. August berschritt die Sdarmee die franzsische Grenze; die Bayern eroberten in heiem Kampfe Weienburg, während die Preußen den steilen und stark befestigten Geisberg fdlich davon erstrmten. Noch glnzender war der Sieg bei Wrth (am Fue der Vogesen) vom 6. August der das Heer des Marschalls Mac Mahon nach einem blutigen, besonders um die Drfer Frfchweiler und Elsahausen wtenden Kampfe. Die Franzosen flchteten zum Teil nach Straburg, zum Teil sammelten sie sich wieder in dem Lager von Ehlons an der Marne. Eine Abteilung der Armee des Kronprinzen zog nach Sden und belagerte Straburg, der andere grere Teil drang durch die Vogesenpasse, unter Einnahme oder Einschlieung mehrerer Bergfestungen, bis nach Nancy vor. Am Schlachttage vor Wrth hatten auch die erste und zweite Armee glcklich gefochten. Die Franzosen hatten unter Frossard die fr unein-nehmbar geltenden Hhen von Spich eren bei Saarbrcken besetzt^ aber doch gelang es den mit Todesverachtung kmpfenden Preußen diese steilen Anhhen, allerdings unter groen Verlusten, zu erklettern und die Fran-zosen in die Flucht zu schlagen; diese zogen sich nun nach der Festung Metz zurck. In dieser gefahrvollen Lage legte Napoleon den Oberbefehl nieder und bertrug ihn dem Marschall Bazaine. Es kam nun sr die Deutschen daraus an, diesen von jeder Verbindung mit Paris abzuschneiden: das gelang in den ebenso glorreichen als blutigen Schlachten vom 14., 16. 11*
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TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
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